Die CampusAckerdemie ist ein praxisnahes Zusatzangebot für Lehramtsstudierende der Universität Bonn, das von der Biologiedidaktik organisiert und in Kooperation mit der Fachdidaktik der Agrar‑, Ernährung‑ und Hauswirtschaftswissenschaften betreut wird. Ziel ist es, zentrale Kompetenzen für Schulgärten und ackerbezogene Bildungsprojekte aufzubauen. Auf dem Acker, in Workshops und in Seminarstunden bearbeiten die Studierenden Themen von Ackerplanung, Anbau und Pflege bis zur Umsetzung an Schulen. Fachimpulse leisteten verschiedene Fachdidaktiken u.a. die Geografie (Boden-Bildung), die Fachdidaktik AEH (Schulgarten als Lernraum), die Chemiedidaktik (Chemie in der Landwirtschaft) sowie die Biologiedidaktik (Bildung für Nachhaltigkeit). Einblicke in die Schulpraxis erhielten die Studierenden bei „Bonns Fünfte“, wo sie sich mit Lehrkräften austauschen konnten. Gleichzeitig empfang auch die CampusAckerdemie Gäste: Eine Schülergruppe erkundete den Acker der CampusAckerdemie im Rahmen ihrer Projektwoche und das Universitätsklinikum Bonn bereicherte das Programm mit einem Beitrag zum Thema „Gartentherapie als therapeutischer Lern- und Genesungsraum“.
Das Besondere in diesem Jahr: Die CampusAckerdemie ist auf eine neue Ackerfläche gezogen – in den Dekanatsgarten, Katzenburgweg 1. Der Umzug auf eine bislang für das Gärtnern unerschlossene Fläche stellte das Projekt vor einige Herausforderungen, die dank der Unterstützung verschiedener universitärer Akteur*innen bewältigt werden konnten. Zugleich bot die neue Fläche dem Kurs die Möglichkeit, sich kreativ und gestalterisch auszutoben. Zwischen dem Wildwuchs gab es Obstbäume, Beerensträucher sowie versteckte Gewürz‑ und Zierpflanzen zu entdecken; parallel wurde entschieden, welche Pflanzen und Sträucher von der alten Fläche übernommen werden.
Des Weiteren entstanden neue Beetstrukturen und Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen auf der Fläche einladen. Da die neue Ackerfläche kleiner ist, sind zusätzliche Anbaufläche durch zwei Hochbeete geschaffen worden; außerdem wurde mit einem Kartoffelturm eine platzsparende Kartoffelanbaumethode erprobt.
Neben den fachlichen Inhalten lebt die CampusAckerdemie vom Miteinander. Ein Highlight bildete das Semesterabschluss‑Grillen, das bei bestem Wetter stattfinden konnte – die Salate und Gemüsespieße wurden frisch vom Acker zubereitet. Auch wenn der offizielle Teil mit dem Ende des Semesters vorbei ist, beginnt die Haupternte erst im August. Da der Zugang zur Fläche für die Kursteilnehmenden jederzeit geöffnet ist, wird der Acker auch über das Semester hinaus weiterhin gepflegt und beerntet.
Schulgärten sind authentische Lernorte, an denen Fächer vernetzt, Verantwortung für Nachhaltigkeit praktisch erprobt und demokratisches Miteinander gelebt wird. Genau hier setzt die CampusAckerdemie mit praxisnaher Lehrerbildung an.
Weiterlesen: Eindrücke der Studierenden und themenbezogene Informationen finden Sie im Erfahrungsbericht von Vera Hebbeker & Liska Lehmann unter diesem Artikel.
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